Wie schön treffend lieber Goethe

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.

Sag es nur niemandem

Beeindruckend, erschütternd, schauderlich und längst an der Zeit das Licht in das Dunkel kommt. Das es dem heuchlerischem treiben weltweit ein Ende bereitet wird. Das Fundament ist verfault und morsch. Ich hoffe das Grundsätzlich ausgemistet wird. Es wird davon ausgegangen das min. 1-5% des Klerus solche Taten begangen haben.

Was jedoch noch erschreckender ist, dass nach Studien die Kirchen 0,3% des gesamten Missbrauchs einnehmen. Somit bleiben weitere 99,7% die weiters anderswo unentdeckt stattfinden.

 

Sen

Nachts,

Aus der Ferne,
Trittst Du zu mir,
Und sagst ganz klar ich bin bei Dir.

Tags,

gehe ich Durch die Welt,
jeder Schritt in Gedanken stets bei Dir,
ich suche Dich vernebelt an der Seit bei mir.

Leben,

es lehrt.
Mich lehrte es zu trauern,
und alles liebend zu spüren.

Immanend,
Verzeihend,
prophezeiend,
auf die Welt drängend,
Erscheint tiefste Liebe,
unser Kind.

M, 2019

 

 

Geduld ist das Schwerste und das Einzige, was zu lernen sich lohnt. Alle Natur, alles Wachstum, aller Friede, alles Gedeihen und Schöne in der Welt beruht auf Geduld, braucht Zeit, braucht Stille, braucht Vertrauen.

Hermann Hesse

Denn Denken ist nicht Verstehen.....

wiedermal ein kleines Fundstück, mit soviel tiefe…

 

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Creio no mundo como num malmequer,

Porque o vejo. Mas não penso nele

Porque pensar é não compreender...

O Mundo não se fez para pensarmos nele
(Pensar é estar doente dos olhos)
Mas para olharmos para ele e estarmos de acordo...

Eu não tenho filosofia; tenho sentidos...
Se falo na Natureza não é porque saiba o que ela é,
Mas porque a amo, e amo-a por isso
Porque quem ama nunca sabe o que ama
Nem sabe por que ama, nem o que é amar.

 

Fernando Pessoa  (1888-1935)